Das Kreuzdarmbeingelenk
 Jetzt sind wir fast am Schluß der Wirbelsäule angelangt. Wir haben sie Stück für Stück fast vollständig wieder zusammengesetzt und ergänzend zur rein anatomischen Struktur mit den zur jeweiligen Region passenden typischen Symptomen sowie Untersuchungstechniken ausgestattet.

Das Kreuzdarmbeingelenk, so wie in der Abbildung rechts präsentiert, nimmt in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Es ist natürlich kein Gelenk im klassischen Sinne. Sie wissen auch sicherlich schon, warum, oder ? Weil hier nämlich die Bandscheiben fehlen ! Hauptaufgabe dieses verankerten „Knochenapparates” ist die Kraftübertragung von der Wirbelsäule auf die Oberschenkelknochen.
 

Typische Beschwerden und deren Behandlung

Welche Beschwerdebilder führen Sie denn nun zum Arzt ? Selbstverständlich der berühmte „Kreuzschmerz”. Sie selber können gewöhnlich nicht benennen, ob die Schmerzen aus der unteren Lendenwirbelsäule oder aus dem daran angrenzenden Kreuzdarmbeinbereich stammen. Die Beschwerden sind scheinbar identisch. Häufig handelt es sich gerade im unteren Wirbelsäulenbereich um chronifizierte Beschwerden, wie z. B. morgendliche Anlaufschmerzen beim Aufstehen aus dem Bett. Charakteristisch sind auch Kreuzschmerzen bei längerem Stehen. Will man sich gar vom Stuhl erheben, so ist dies nur mittels leicht wurmähnlicher Bewegungen möglich. Steht man erst einmal, so fühlt man sich zunächst wohl, was sich dann aber rasch ändern kann.

Also, das Gefühl des „Eingerostetseins” und der „Anlaufbeschwerden”, normalerweise typisch für Verschleiß, charakterisiert eines der Beschwerdemuster am Kreuzdarmbein-
gelenk. Diese Beschwerden sind sehr häufig auch schon bei jungen Menschen, insbesondere bei Frauen, vorhanden.
 

     Hier ist das Kreuzdarmbeingelenk betroffen. Nach entsprechender Diagnose wird der „modifizierte Kreuzhandgriff” durchgeführt.
 
     Dieser Griff gilt der Arbeit am Kreuzdarm-beingelenk und trägt den klangvollen Namen „Panthersprung”. Die Arbeit besteht
in einem kurzen Druck und Schub des Kreuzdarmbeingelenkes nach oben.
 
    Erlösergriff”: Auch er wird bei der Manipulation des Kreuzdarmbeingelenkes angewandt.
 
     Eine Mobilisation - also Einrenken an den Extremitäten - wird hier durchgeführt. In diesem Fall hat der Patient Hüftgelenks-
beschwerden. Der Arzt kniet auf dem Boden, das Bein des Patienten lagert auf der zugewandten Schulter, es werden rhythmische, feine Bewegungen mit beiden Händen durch-
geführt, die z. B. bei Arthrose häufig zu einer Beschwerdelösung führen.